Die fast unscheinbare Triglav-Blume (Potentilla nitida) aus der Gattung der Fingerkräuter wächst in Form eines silbrigen, behaarten Polsters auf dem Felsen entlang des Weges. Ihre eigentliche Heimat sind die Felsen und felsigen Rasen hoch oben in der alpinen Zone. Während der Blütezeit (Juni-Juli) sind Ritzen und Rasenflächen wie Blutstropfen mit ihren rosaroten, seltener weißen Blüten bedeckt. Dies ist die Pflanze, die in der Legende vom Goldhorn vorkommt: Das Goldene Horn – eine weiße Gämse mit goldenen Hörnern – hütete weiße Ziegen mit den weißen Frauen, die das Volk bewachten, und wachte über das Bergparadies auf dem Hochplateau von Komna. Verblendet von Liebe und Gier schoss ein wilder Jäger aus dem Trenta Tal auf die Gämse, weil ihre goldenen Hörner der Schlüssel zu einem verborgenen Schatz waren. Aus den Blutstropfen des verwundeten Goldenen Horns wuchs die wundersame Blume des Triglav. Der sterbende Goldhorn nahm das Kraut zu sich, das seine Lebenskraft sofort wiederherstellte, und stürzte dann wütend den betäubten Wilderer in den Abgrund. In seiner Wut zerstörte der Goldhorn das Bergparadies noch weiter, verwandelte es in ein felsiges Geröllfeld und verschwand mit den weißen Frauen für immer… Diese Geschichte unterstreicht die Verbindung zwischen Natur und Mensch.

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IMPRESSUM:
Entwurf: Klemen Završnik, Martina Tekavec
Text: Klemen Završnik
Fotos: Archiv der Familie Bois de Chesne, Tone Wraber, Klemen Završnik
Abbildungen: Samo Jenčič (Zwerg Zois) und  Carl Huck (Goldhorn)
Stimme: Špela Pungaršek
Fachliche Begutachtung: Špela Pungaršek
Deutsche Fassung: Veris
Video und Filmmontage: David Kunc
Naturwissenschaftliches Museum Sloweniens, 2021

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